Freitag, 29. Juli 2011

Unterrichten in Puerto Quito

Letzte Woche habe ich direkt begonnen mit Englischunterricht im Colegio und Escuela Santiago. Aber es stellte sich heraus, dass das unterrichten ein wenig schwieriger ist, als ich es mir vorgestellt habe. Das Hauptproblem ist wahrscheinlich, dass mein Spanisch noch ziemlich schlecht ist. Das heisst ich verstehe wirklich viel, wenn sie in einem Kontext mit mir reden, aber wenn eines der Kinder mich fragt: wie sagt man "sdkjfbsdiuf" auf Englisch? verstehe ich es ab und zu aber ziemlich oft eben nicht... Und die unterrichtssprach ist Spanisch, was es auch nicht wirklich einfacher macht. ich habe mir das irgendwie ein wenig englischer vorgestellt ;-) An meinem ersten Tag sagte ich zu den Kinder: please write your name on a piece of paper and put it in front of you. so that I can read it. Und die Kinder schauten mich an als kaeme ich vom Mars. Und langsames wiederholen hat nichts genutzt. Nach 8 Jahren Englischunterricht wissen die Kinder nicht viel mehr als, How are you? I'am very well, thank you. Und vielleicht knapp die zahlen bis 20. Das ist irgendwie tragisch, aber man kann den Kindern keine Schuld geben. Nur habe ich bis jetzt keine wirkliche Loesung gefunden, wie ich das Niveau in 2 Monaten verbesseren kann. Die eine Klasse habe ich gebeten kleine Theaterstuecke auf Englisch vorzubereiten und neachste Woche werden sie sie vortragen. Bin ja gespannt, was mich da erwartet. Mit anderen Klassen werde ich wahrscheinlich ein Englisches Lied lernen. Mal sehen, wie sich das entwickelt... Es ist nicht immer ganz einfach alles der Klasse zu begeistern. Einige interessiert das Englisch ueberhaupt nicht waerend einige wirklich gerne etwas lernen wuerden...

Ja so siehts aus im Colegio also bei den Teenies. Bei den Kindern machen wir eher sinnlose Uebungen. So wie ich das sehe, reine Zeitverschwendung. Die Idee Ist wahrscheinlich ein wenig ein Ohr fuers Englisch zu bekommen. Sie lernen zum Beispiel Farben und Zahlen, einige Tiere oder Schulmaterialien. Das Problem ist, sie kennen diese Begriffe kaum auf spanisch. Sie sind aus meiner Sicht noch zu klein um Englisch zu lernen. Und die Lehrer in der Schule, wuerden mich definitiv nicht verstehen, wenn ich auf Englisch mit ihnen sprechen wuerde. Sie lesen einfach ab, was in ihren Buechern steht... und ich sagen ihnen dann, wie man es richtig aussprechen wuerde. Das ist alles was ich mache im Englisch unterricht.

Und einmal war ich quasi die Aufpasserin fuer 30 oder mehr Schueler. Das war Horror!!! Ich hatte keine Chance. Die Kinder machten, was sie wollten. Sie turnten herum, habe Spielsache durch den Raum geworfen und schreiten und tollten... es war wirklich Horror. Wie im Film, Kindergartencop. Das werde ich defintiv nicht noch mal machen. Denn ich habe keine Autoritaet. Ich kann ja nicht mal Strafen verhaengen und weiss nebst callate und sientate (sei still, setz dich) kaum andere Befehle auf Spanisch. Naja ich fuehlte mich ziemlich verloren...

Da gefallen mir die Musiklektionen schon viel besser. Am Nachmittag treffen wir uns immer und ich bringe den Jungs Gitarre und Saxophon bei. Manchmal lerne ich aber auch von ihnen etwas auf der Gitarre. Es herrscht gar keine Schueler - Lehrer Stimmung. Wir sind eher gute Freunde, die zusammen musizieren. Das gefeallt mir sehr und die Kids machen auch gute Fortschritte.

So viel zum Thema Unterrichten in Puerto Quito. Mit allen Hoehen und Tiefen ;-)

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