Montag, 11. Juli 2011

Baños

Nach ca. 3,5 Stunden Schlaf gings also am Freitag los Richtung Baños. Was ich nicht wusste, das war quasi ein Schulausflug. Also meine Gastmutter ist ja Lehrerin und alle Mathlehrer ihrer Schule haben gemeinsam diesen Ausflug geplant. Folglich war ich umgeben von vielen Mathematikern und ein paar Kindern. Und natürlich war ich die einzige "gringa". Aber die Hinfahrt war super. Einer hatte eine Gitarre mitgebracht also wurde viel gesungen und sogar ein wenig getanzt. Zwar kannte ich praktisch kein Lied aber es war schön nur zuzuhören. Ich habe mich auch kurz auf der Gitarre versucht aber es macht nicht wirklich Spass, wenn niemand mitsingt. Die Fahrt war jedenfalls super, obwohl wir immer weiter Richtung schlechtes Wetter fuhren...

Dort angekommen gingen wir als erstes in den Spa bereich unseres Hotels. Schliesslich hat Baños natürliche Thermalquellen und die mussten wir selbstverständlich testen. Das war super entspannend! Sowohl die Sauna, als auch die verschiedenen Bäder. Leider hatte ich schon den ganzen Tag ein wenig ein mulmiges Gefühl im Magenbereich und konnte daher weder zum Frühstück noch zu Mittag viel essen. Aber mein Plan war eigentlich dieses Gefühl zu ignorieren, da ich echt keinen Bock hatte krank zu sein.

Also ging ich nach dem Essen mit den Jungs Volleyball spielen. Die spielen das hier allerdings ein wenig anders als wir das gewohnt sind. (eben praktisch alles ist hier ein wenig anders ;-)) Das Netz ist höher, der Ball härter, man spielt 3 gegen 3 und darf den Ball länger führen als bei uns. Es hat mir gefallen hier ein wenig Sport zu machen. Aber auf einmal war ich, den Blicken meiner Mitspieler nach zu urteilen, weisser als jede Wand. Und ich fühlte mich als müsse ich mich übergeben. Was ich später auch musste. Aber danach war ich, wie neu geboren. Und ein Spieler der gegnerischen Mannschaft hat sich noch bei mir bedankt krank zu werden, weil sie hochhaus verloren hätten *lol*

Jedenfalls gings mir danach wieder super und ich nahm wieder am Programm teil. Eine Stadtbesichtigung war angesagt. Wobei die Stadt ziemlich klein ist und ausschliesslich vom Tourismus lebt. Dennoch hat sie einen gewissen Scharm, so mitten in den Bergen. Ich probierte eine Spezialität, besichtigte die Kirche und kaufte mir einen traditionellen/touristischen Pulli. Es war wirklich ein schöner Abend und er sollte noch lange nicht vorbei sein ;-)

Denn wir hatten eine Chiba organisiert. So nennt man hier kleine, offene Busse auf denen getanzt und gefeiert wird. Und mit so einer Chiba fuhren wir zu einem Aussichtspunkt über der Stadt. Da gabs einen kurzen Vortrag über die Stadt (natürlich auf spanisch) und viele Fotos. Ich habe lange nicht alles verstanden, was der Herr uns versucht hat mitzuteilen. Jedenfalls hat es ziemlich nahe der Stadt einen immernoch aktiven Vulkan. Leider haben wir keine Aktivität gesehen in jener Nacht aber ab und zu könne man kleine Eruptionen beobachten. Und vor einigen Jahren mussten sie sogar die ganze Stadt evakuieren, wegen dem Vulkan. Daher hat die Stadt so was wie Notausgänge. Naja, viel mehr habe ich nicht verstanden...

Nach dutzenden Fotos (Ecuadorianer mögen es sehr zu fotografieren) gings weiter Richtung Stadtzentrum. Dort gingen einige mit den Kindern zurück zum Hotel während wir noch eine Disco besuchten. Im vergleich zu der Disco, in der ich am Vorabend in Quito war, wurde hier praktisch nur Latino Musik gespielt. Also wurde vermehrt Salsa und ähnliches getanzt. Es hat mir seeeeeeeeeeeehr gefallen!!! Natürlich hatten die Einheimischen Freude an der blonden, tanzenden Frau. Und zum ersten mal habe ich ein konkretes Angebot erhalten. Eine Frau hat mir ihren Bruder gratis für eine Nacht angeboten.... naja ich habe dankend abgelehnt... Aber das Tanzen war super, ich konnte kaum mehr aufhören. Und war dementsprechen müde, als wir zurück zum Hotel gingen. Also ich habe tiptop geschlafen. ;-)

Am nächsten Morgen fragte mich eine der Mathematikerinnen, ob ich mit ihr ein wenig spazieren möge. Also liefen wir ein wenig den Berg hinauf. Aber das Wetter war noch schlechter als am Freitag. Offenbar ist hier im Moment, was sie Winter nennen. Das bedeutet Praktisch stets bewölkt mit gelegentlichem Regen. Deswegen hielten wir es nicht allzu lange aus mit Laufen. Sondern begaben uns zum Frühstücksbuffet.

Nach dem Essen packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren mit dem Car zu den Wasserfällen. Die Wasserfälle sind wirklich schön aber sie sind genauso nass! Und irgendwie war das Wetter schon nass genug... naja egal, jedenfalls durfte ich mir noch eine Boa Constrictor um den Hals legen. Mir hat das Tier zwar ein wenig leid getan, den ganzen Tag in einer Kiste zu liegen und von so vielen Leuten betatscht zu werden. Aber so habe ich zumindest ein exotisches Tier gesehen. Denn eigentlich habe ich mir erhofft irgendwie Papagaie oder Kolibris, Affen oder ähnliches zu sehen. Das soll es schliesslich alles geben in diesen Wäldern. Bisher habe ich aber nur streunende Hunde und "gewöhnliche" Vögel in der freien Natur gesehen. Ich hätte sogar schon Freude an einem speziellen Insekt gehabt, aber nichtmal das. Naja, was nicht ist, kann noch werden. Dafür habe wir einen Wasserfall von sehr nah gesehen. Und das war wirklich eindrücklich!... und nass... Ich glaube meine Haare waren bis zum Abend noch nicht ganz trocken ;-)

Von den Wasserfällen gings nochmal zurück zu Baños. Weshalb weiss ich auch nicht genau. Aber wir sind nochmal durch die Stadt spaziert. Dort gibts übrigens Meerschweinchen zu essen. Ich habs bis jetzt noch nicht probiert aber werde wahrscheinlich nicht drum rum kommen. Aber ein Foto davon habe ich immerhin schon gemacht... Ausserdem hatte gerade eine kleine Blasmusik einen Auftritt. Es war wohl die schlechteste Blasmusik, die ich jeh gehört habe. Es passte wirklich gar nichts zusammen. Aber dennoch haben es einige geschafft dazu zu tanzen. Respekt! Ich glaube das Gitarrespielen und Singen liegt den Ecuadorianern eher im Blut als Blasmusik...

Irgendwann fuhren wir schliesslich los Richtung Quito. Auf der Heimfahrt schlief ich ein wenige und war ziemlich froh, als ich mich endlich auf mein Bett fallen lassen konnte. Aber ich hatte wieder einiges gesehen und erlebt! Mal sehen was mich sonst noch erwarten wird in diesem fremden Land.

Alles Liebe eure Anita!

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