Samstag, 16. Juli 2011

Papallacta

Gestern war mein letzter Schultag. Daher war der Schwerpunkt gestern mal nicht auf Grammatik oder ähnlichem. Am morgen haben wir einen kurzen Film über die Ölverschmutzung im Oriente (weiter östlich) angeschaut und natürlich darüber diskutiert. Das ist echt tragisch. Tiere und Kinder sterben, weil das Trinkwasser verschmutzt ist. Leute überkommen Krebs und die ganze Agrikultur wird zerstört... Aber naja, so funktioniert eben der Kapitalismus oder wie war das?!

Jedenfalls am Nachmittag haben wir praktisch nur Scrable (Ecugrama in Spanisch) gespielt. Um ca 4 Uhr gings dann los Richtung Papallacta. Das liegt knapp 2 Stunden nordöstlich von Quito im Oriente. Aber nein, dort gibts zwar Öl-pipelines aber das Wasser dort ist nicht verschmutzt. Im Gegenteil, es hat super angenehme Thermalquellen. Das war echt ein einmaliges Erlebnis. Denn als wir dort ankamen, war es bereits dunkel und die Bäder sind im Freien. Irgendwann hat es dann sogar angefangen zu regnen. Aber es war so herrlich warm, dass es niemanden wirklich gestört hat. Zumindest solange man im Wasser war... ;-) Mit auf der Reise war eine Amerikanerin von der Schule, eine Französin, die uns schon vorgestern nach Mitad del Mundo begleitet hatte und dutzende von Deutschen. Diese Deutsche sind alle im selben Programm, welches ihnen erlaubt ihren Zivildienst hier in Ecuador zu machen. Das heisst konkret, der Staat hat ihnen alles finanziert. Den Flug, die Schule, den Aufenthalt alles ausser Touristenattraktionen. Dafür "mussten" sie ein ganzes Jahr als Volunteer arbeiten. Klar, einige hatten sicherlich nicht die schönste Arbeit zu erledigen. Aber es ist trotzdem unglaublich, dass Deutschland so ein Programm anbietet. Ja und gestern war ihr offiziell letzter Tag hier und das war eigentlich auch der Grund für diesen Ausflug.

Mit Hanh (der Amerikanerin) und Charlotte (der Franzosin) habe ich mich ziemlich viel Unterhalten. Und ich hoffe wirklich, dass ich mit ihnen in Kontakt bleiben kann. Vorallem mit Charlotte. Es ist echt schade konnten wir beide nicht mehr zusammen unternehmen. Aber vielleicht gehen wir ja mal ein Wochenende zum Strand oder zum Cotopaxi oder was weiss ich. Würde mich jedenfalls sehr freuen. Und sie meinte auch, ich solle heute nicht die Stadt verlassen... Also wir haben uns super verstanden. Allerdings auf Spanisch nicht auf Französisch. Sie spricht fliessend Spanisch, weil ihre Mutter aus Latinamerika stammt und sie bereits einige Zeit in Mexico verbracht hatte. Dabei ist sie erst 18 Jahre alt. Also ziemlich beeindruckend. Mit 15 reiste sie das erste Mal ganz alleine nach Mexico und später USA und jetzt Ecuador. Ihr Englisch ist allerdings schlecht, aber das muss so sein. Sonst wär sie ja keine Franzosin ;-) Wir haben auf alle Fälle E-mail Adressen ausgetauscht und Charlotte hat uns sogar eingeladen sie mal in Frankreich oder in ihrem Ferienhaus in Spanien zu besuchen!

Ja und jetzt sollte ich mal zum Terminal fahren und mir mein Busticket kaufen. Reisen werde ich allerdings erst am Nachmittag, damit ich noch genug Zeit habe alles zu packen, was noch gepackt werden muss, zu Mittag zu Essen und mich in Ruhe von meiner Familie zu verabchieden. irgendwie bin ich schon ein wenig traurig meine Familie zu verlassen. Sie waren so supernett. Ich kann sogar die Sim-karte meiner Schwester von den USA vorübergehend behalten. Aber andererseits freue ich mich auch, Quito zu verlassen. Diese riesige, verschmutze und gefährliche Stadt ist irgendwie nichts für mich. Ich freue mich auf eine kleinere, ein wenig ruhigere und vorallem wäremere Stadt. Aber ein wenig Angst habe ich natürlich schon. Ob wirklich alles klappt mit dem Reise und der neuen Familie. Ausserdem sprechen sie anscheinend in der Küstenregion schneller und undeutlicher als in Quito. Ich bin jedenfalls gespannt was mich erwarten wird in Puerto Quito. Also bis bald aus Puerto Quio!

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